Dienstag, 5. Juni 2007

Protokol unseres Experiments (Tina Sch. Raimund B.)

Wie bereits beschrieben haben wir (Tina Sch. und Raimund B.) uns probeweise bei einem (kostenlosen) Singleportal angemeldet um die Möglchkeit positiver sozialer Auswirkungen zu erkunden.

Wir haben dabei beide ein simples Profil erstellt, mit je nur einem neutralen Foto (kein Bikinifoto, kein Waschbrettbauchfoto oder sonstige Lockmittel) und mit kurz gehaltenen Basisinformationen.

Wir haben beide darauf verzichtet, aktiv andere User anzuschreiben und haben nur passiv abgewartet, was nach der Profilerstellung passiert.

Während des Experiments konnten wir folgende Hypothese aufstellen:

Aufgrund des geschlechtsspezifischen Rollenverhaltens werden Frauen auf Singleseiten deutlich öfter angeschrieben als Männer. Weibliche Userinnen suchen meist weniger aktiv, sondern bevorzugen, angeschrieben zu werden und dann unter den "Kandidaten" zu selektieren.


Um die Richtigkeit dieser Hypothese zu belegen können wir folgende Statistiken vorlegen:

Gesamtbesucherzahl Nina von 22.05.2007 bis zum 05.06.07: 289
Gesamtbesucherzahl Raimund von 23.05.2007 bis zum 05.06.07: 58

Erfahrungen Tina:

In der ersten halben Stunde nach der Registrierung schrieben mich 8 männliche Wesen an.
Der 23.05. 2007 war der erfolgreichste Tag meines Singlebörsen- Experiments satte 14 Männer rangen darum mich kennen zu lernen. Am zweiten Tag gaben sich die Männer auch noch richtig Mühe. 6 Männer schrieben mir E-mails und hinterließen mir liebe Grüße im Gästebuch. Ab dem 3. Tag bis zum heutigen Tag sind die Meldungen eher spärlich eingegangen, ca. einer pro Tag, der es wagt mir zu schreiben.

Erfahrungen Raimund:

Nix :) (keine Zuschriften erfolgt)
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Aus formlos mit anderen UsernInnen des selben Singleportals durchgeführten Gesprächen geht hervor, dass es generell so ist, dass Männer die Seite viel aktiver nutzen und den Kontakt herstellen müssen. Frauen beschränken sich eher auf das Beantworten eingehender Anfragen, als selbst aktiv unter den männlichen Usern zu suchen.

Wir haben festgestellt, dass bereits eine große Masse der Österreicher die Möglichkeiten von Singleportalen nutzt. Allein auf dem von uns gewählten Portal, Websingles, sind ca. 91660 Männer und ca. 54540 Frauen registriert, Tendenz stark steigend, da es täglich viele Neuanmeldungen gibt. Es gibt alleine in Österreich ca. 400 verschiedene Seiten, die der Partnerfindung dienen. Mann muss sich natürlich selbst über die Seriosität der einzelnen Seiten informieren.

Zu guter Letzt wollen wir hier noch unsere Abschlussworte zum erfolgten Experiment anführen:

Tina:

Ich habe meine Meinung über Singlebörsen geändert. Früher dachte ich mir manchen nutzen diese Gelegenheit nur um obszöne und schweinische Äußerungen machen zu können. Natürlich gibt es Ausnahmen aber im Großen und Ganzen sind es Menschen, wie sie und ich, die versuchen Bekanntschaften aller Art zu machen – seien es sexuelle, kommunikative oder auch einfach nur Freundschaften. Ich muss zugeben, es wäre bestimmt der eine oder andere Märchenprinz für mich dabei gewesen. Das erstaunliche ist, dass bestimmt für jeden etwas oder besser gesagt jemand dabei wäre.
Einer der wichtigsten Vorteile der Singlebörse für mich persönlich ist dieser, dass es für Menschen mit körperlichen oder sprachlichen Behinderungen einfacher ist Bekanntschaften zu schließen. Diese Vorurteile aufgrund des Aussehen fallen völlig weg und man lernt zu verstehen, dass die inneren Werte eines Menschens wichtiger sind als sein Aussehen.

Doch eines muss uns bewusst sein, man soll das Ganze bitte nicht als Ersatz für reale Kontakte im Offline-Leben sehen!


Raimund:
Die Möglichkeiten, die sich durch verschiedene Singleportale bieten, sind durchaus interessant, man(n) muss sich aber bewusst sein, dass es einer aktiven Suche bedarf, um geeignete Partnerinnen im Internet zu finden. Wenn man, wie ich während des Experiments, nur ein Profil erstellt und passiv auf Zuschriften wartet, lässt ein Ergebnis lange auf sich warten. Es kommt vielmehr darauf an, wie attraktiv man sein Profil gestaltet (wobei wir wieder bei den Möglichkeiten der Web 2.0 Applikationen wären) und wie originell oder interessant man sich beim Anschreiben der Traumfrau zu präsentieren vermag. Mein Fazit: Singlebörsen sind durchaus interessant, entsprechen den gängigen Vorurteilen gottseidank nur teilweise und stellen durchaus eine Möglichkeit dar, als Ergänzung zur Partnersuche im realen Leben herangezogen zu werden. Für mich ist es aber nicht als Ersatz anzusehen.

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